Ich habe 1977 angefangen mit Weiterbildungsmaßnahmen für Führungskräfte in der Industrie. Damals habe ich schnell begriffen, dass "Führen" viel mehr ist, als Chef sein.
Seitdem hat sich sehr viel verändert und die Aufgaben für Führungskräfte sind nicht leichter geworden. Und da eine Führungsfunktion immer mit sehr viel Verantwortung für Menschen und Ressourcen verbunden ist, brauchen Führungskräfte mehr als einen Vorgesetzten. Sie benötigen kompetente Sparringspartner außerhalb ihrer Organisation, die einerseits neutral und andererseits loyal sind - also innerhalb des Systems keine Vorteile oder Privilegien erstreben und andererseits keine "Gefahr" für die Leistungsbewertung ihres Klienten darstellen.
Unser Gehirn ist die zentrale Steuereinheit für alles, was wir denken und fühlen und damit auch für unser Verhalten. Das heißt, wenn sie auf das Verhalten von anderen Einfluss nehmen wollen, und das ist ja die Rolle von Führungskräften, müssen sie diesen Zusammenhang beachten.
Ein Beispiel: Der längst ausgestorbene Säbelzahntiger hat beispielsweise immer noch Einfluss auf unsere Führungsqualität! Nein, das ist kein Scherz! Es hat vielmehr mit den genetisch gespeicherten Wahrnehmungs- und Reaktionsprogrammen in unserem Gehirn zu tun.
Wissen, Werte, Überzeugungen können nun mal nicht übertragen werden - sie müssen in jedem Gehirn unmittelbar entstehen. Dafür die passenden, im besten Falle günstigsten Voraussetzungen zu schaffen, ist eine zentrale Führungsaufgabe. Eine Vorbildrolle reicht nicht, Geld alleine ist kein sinnvoller Motivationsfaktor für Lernprozesse und administrative oder gar disziplinarische Führungsinstrumente bewirken oft das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll.
Gehirngerecht zu führen bedeutet also in erster Linie, sich selbst und die geführten Mitarbeiter zur Selbststeuerung zu befähigen und damit die kompetente Nutzung der eigenen Potenziale im Rahmen der Unternehmensziele zu ermöglichen.
Das hoffe ich sehr, allerdings wird das wohl noch ein etwas längerer und nicht konfliktfreier Prozess :-) .
Da sind sich die Wissenschaftler noch nicht wirklich einig. Mehrere Sachen gleichzeitig zu tun, gelingt eigentlich jedem - ob Mann oder Frau. Das gleichzeitige "Tasking" - also das Anstreben konkreter (best-)möglicher Ergebnisse ist eher das Problem. Hier sehe ich noch viel Forschungsbedarf bezüglich eventueller Geschlechtsunterschiede. Aus meiner Sicht ist das wohl eher eine Frage des Trainings als des Geschlechts.
Und in vielen Bereichen lohnt es sich wahrscheinlich gar nicht, Multitasking anzustreben. Da ist es gehirngerechter, sich für bestimmte Zeiträume auf konkrete Aufgaben und Ziele zu konzentrieren. Das kann man wiederum auch geschlechtsspezifisch trainieren und das sollte man auch, wenn für Männer und Frauen unterschiedliche Aufgaben und Leistungsbedingungen vorliegen.
O. k., 1. Meine Trainings befähigen zu besserer, weil menschengerechterer Führung und damit zu mehr gemeinsamen Erfolgen für Chefs und ihre Teams.
2. Führen und geführt werden macht nach dem Training mehr Spaß als vor dem Training, weil es mit weniger Stress, Druck und "Maßnahmen" auskommt. Die Fehler- und Konfliktkosten sinken für beide Seiten: emotional, mental und finanziell.
Darum bemühe ich mich sehr, denn die Akademie bereitet ja neurowissenschaftliche Erkenntnisse speziell für den Trainings- und Weiterbildungsbereich auf. Damit ist Lehren und Lernen auf höchstem Niveau möglich, was sich auf die Wirksamkeit von Trainigs sofort auswirkt.
Das Thema war "Soziale Folgen des technologischen Wandels", was allerdings 1981 noch ganz anders aussah als heute. Aber losgelassen hat mich dieses Thema nie - s. o.
Die Gier nach Neuem entsteht auch im Gehirn - wenn vorhandene Bausteine des Wissens, der Erfahrung oder der Emotion mit Aufgaben oder Umständen nicht zusammenpassen. Dann werden wir neugierig oder kreativ!